Von Katja Gesche
Die Rimbacher Martin-Luther-Schule unterstützt syrische Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon
RIMBACH – In der Martin-Luther-Schule (MLS) Rimbach stand seit April ein großer Karton, in dem ausgediente Stifte gesammelt wurden. Nun gingen die rund 2000 Schreibgeräte auf die Reise. Unter dem Motto „Stifte machen Mädchen stark“ helfen sie dabei, syrische Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon zu unterstützen.
Dabei werden ausgediente Kugelschreiber, Füller und Filzstifte gesammelt und dem Recycling zugeführt. Die Firma Terracyle zahlt einen Cent pro Schreibgerät. Das klingt nicht viel, aber mit nur 450 gesammelten Stiften kommt schon genug Geld zusammen, um ein Mädchen mit Schulmaterial auszustatten. Auch Lehrer und Psychologen werden vom Erlös bezahlt. „Den Mädchen in den Flüchtlingscamps fehlt nicht nur Lernmaterial. Sie sind auch bedroht von sexueller Gewalt“, betonte von Edith von Hunnius.
Organisator der Aktion ist der Weltgebetstag. Dabei engagieren sich seit 130 Jahren weltweit und konfessionsübergreifend christliche Frauen für ein besseres Leben ihrer Geschlechtsgenossinnen. Edith von Hunnius und Sahondra Hickel sind in Rimbach mit einer Gruppe Frauen für den Weltgebetstag aktiv und lernten das Projekt so kennen.
Die Martin-Luther-Schule war sofort bereit gewesen, bei der Sammlung mitzuhelfen, erzählte von Hunnius. Besonders eifrig war dabei Christiane Schmittinger in der Verwaltung, die seit August das Projekt betreut. Die Schüler wurden auch inhaltlich in die Sammlung eingebunden. So haben sich Schulsprecherin Kim Damer und ihre beiden Stellvertreterinnen Rosana Schmidt und Lisa Oest mit dem Thema Flucht, aber auch Fremdenfeindlichkeit intensiv auseinandergesetzt. „Wir hatten hier einen Experimentiernachmittag für Flüchtlingskinder organisiert“, erzählte Damer. Auch gab es schon Benefizveranstaltungen, deren Erlös Vereinen im Bereich Flüchtlingshilfe zugutekam. Nun möchten sich die Schülervertreterinnen dafür einsetzen, dass die MLS als Schule ohne Rassismus ausgezeichnet wird.
Neben den Schülerinnen und Schülern hat Edith von Hunnius auch privat Stifte gesammelt. Aus ihrem Bekanntenkreis, dem Rathaus und der Firma K+K Schmitt kam so ein weiterer Behälter voll Stifte zur Schulsammlung dazu.
Die MLS wird sich noch bis zum Ende der Sammelaktion im Dezember weiter daran beteiligen, versprach Schulleiterin Beate Wilhelm. Da es im Kreis Bergstraße nur wenige Sammelstellen gibt, es aber für die Weiterverarbeitung nötig ist, mindestens 20 Kilogramm auf einmal zu verschicken, rief sie Bürger, Firmen und auch andere Schulen im Weschnitztal auf, sich an der Sammlung des Gymnasiums zu beteiligen. „Der Karton steht im Foyer des Hauptgebäudes. Man kann dort werktags zwischen 7.30 und 12.30 ausgediente Stifte vorbeibringen“, erklärte sie. So soll bis Ende des Jahres ein weiterer großer Karton voll mit Stiften zusammenkommen.
Wer keine Stifte übrig hat, kann das Projekt auch direkt mit einer Geldspende unterstützen.
Starkenburger Echo, https://www.echo-online.de/lokales/bergstrasse/rimbach/stifte-machen-madchen-stark_19128245
