Als Erst- bzw. Zweitplatzierte des Regionalentscheids Jugend debattiert hatten sich Ina Zimmer und Alexandro Agopyan (Sekundarstufe 1) und Noah Jung (Sekundarstufe 2) Ende Februar für die Teilnahme beim Hessenwettbewerb qualifiziert, der am 11.4. in Maintal stattfand.
Für die MLS-ler bedeutete das eine Anreise von beinahe drei Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mehrmaligem Umsteigen. Eine lange Fahrzeit, die jeder für sich zum Einstimmen auf die anstehenden Debatten nutzte: vielseitige Notizen noch einmal durchgehen, Fragen über Fragen stellen und sich absichern, Ruhe suchen und für sich Gedanken ordnen. Die Anspannung war den drei Schülern durchaus anzumerken.
Der Landeswettbewerb bot in der Ausrichtung und Durchführung ein beeindruckendes, professionelles Ambiente: 16 Teilnehmer je Altersklasse, strengere Juroren, alles in allem ein großer Rahmen der Veranstaltung. Gleichzeitig traf man aber auch Bekannte und Freunde, denn die Regionalsiegerinnen und -seiger hatten im März ein gemeinsames mehrtägiges Seminar absolviert und waren von Fachleuten trainiert worden. Je Altersgruppe gab es – in bewährter Weise – zwei aufeinander folgende Debatten; parallel wurden vier Debatten durchgeführt, in welchen Milena Rau (Abitur 2018), Tilo Walz (Fachsprecher Deutsch) und Stefanie Englert (Schulkoordinatorin Jugend debattiert) jurierten. Für sie bedeutete das Mitwirken eine gründliche Vorbereitung auf die Debattenthemen und volle Konzentration während der zwanzigminütigen Debatten, denn das Niveau war insgesamt sehr hoch angesiedelt.
Die Debattantinnen und Debattanten stellten ihr große Kompetenz in den Bereichen Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft unter Beweis bei den Debattenthemen „Sollen außerhalb von Schulabschluss und Schulwechsel Notenzeugnisse durch Berichtszeugnisse ersetzt werden?“, „Soll außerhalb von öffentlichen Sportereignissen die künstliche Beschneiung von Skipisten verboten werden?“ (Sekundarstufe 1), „Soll die Bundeswehr EU-Bürger rekrutieren?“, „Soll die Teilnahme an Demonstrationen während der Unterrichtszeit als Entschuldigungsgrund gelten?“ (Sekundarstufe 2).
Warum es letztlich leider für keinen der drei MLS-ler für einen der beiden Qualifikationsplätze gereicht hat, lässt sich ein Stück weit anhand der Jurybewertung erkennen. Daneben gibt es auch immer für jeden einzelnen Debatannten eine persönliche mündliche Rückmeldung, die positive Aspekte lobend hervorhebt und Tipps zur Verbesserung beinhaltet. Die Anmerkungen eines Jurors können durchaus eine Hilfe für kommende Debatten sein, können aber auch verletzen, wenn man sich darin nicht wiederfindet. Vielleicht ärgert sich Noah Jung am meisten, der mit nur einem Punkt Rückstand den undankbaren dritten Platz erreicht hat und damit noch die Möglichkeit hat, als Nachrücker weiter am Wettbewerb teilzunehmen.
Auf jeden Fall gratulieren wir unseren drei Debattanten noch einmal für ihren Sieg im Regionalentscheid und ihre erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbewerb. Und wer weiß, was Jugend debattiert 2020 bringt …
Stefanie Englert