„Anstrengend aber lehrreich“

Allgemein

Lena Frank und Klara Schaffert berichten über das zweitägige Planspiel zum Thema „Globalisierung gestalten“ an der MLS

 Am 23. und 24 Januar 2020 fand das Planspiel zum Thema Globalisierung, Sicherheit und Frieden an der Martin-Luther-Schule statt. Teilgenommen haben ca. 40 Schüler und Schülerinnen aus den Jahrgängen 9 und 10, die sich durch gute Leistungen in den Fächern Politik und Wirtschaft und Geschichte bemerkbar gemacht haben.

Das Planspiel wurde von der Berliner Firma „Planpolitik“ durchgeführt und wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen finanziert. Dem Planspiel war ein Vorbereitungstermin vorausgegangen, bei dem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in das Thema „UN – Die Vereinten Nationen“ eingearbeitet worden waren. Dies wurde geleitet von Herrn Ferch, der auch während des gesamten Planspiels anwesend war und als Ansprechperson zur Verfügung stand. Gut vorbereitet starteten so die Schüler und Schülerinnen in das diesjährige Planspiel. Geleitet wurde das Planspiel von zwei Mitarbeiterinnen der Firma „Planpolitik“.

Am 23 Januar wurde dann pünktlich mit einigen Kennenlernspielen begonnen, anschließend wurde das Wissen der Teilnehmer durch ein spannendes Quiz zur UN getestet.

In dem Planspiel mussten die Schüler und Schülerinnen in die Rollen der Mitgliedsstaaten der UN schlüpfen. Von Industrieländern wie zum Beispiel USA und Japan, zu Schwellenländern wie Indien und Brasilien bis hin zu Entwicklungsländern wie Bangladesch und Burkina Faso war alles dabei. Auch die UN selbst waren vertreten, sie würden während den Verhandlungen an dem folgenden Tag die Führungsrolle übernehmen und die Verhandlungen leiten.

Es war eine sehr interessante Erfahrung, sich in die Rolle eines bedeutenden Politikers des jeweiligen Landes einzuarbeiten. In die jeweiligen Ländergruppen eingeteilt, wurden nun Interessen und Ziele der Länder herausgearbeitet. Während der Arbeitsphasen war aber stets für ausreichend Verpflegung in Form von Getränken und selbstgebackenen Kuchen, den einige Teilnehmer stifteten, gesorgt.

Zwei Schüler übernahmen beim Planspiel die Rolle der Reporter. Sie interviewten die verschiedenen Politiker der einzelnen Länder und stellten die verschiedenen Standpunkte fest. Am Ende jedes Tages hatten sie eine Nachrichtensendung gedreht, wobei viel technisches Geschick der beiden Reporter gefragt war.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause begannen die informellen Verhandlungen. Nun hatten die Politiker der jeweiligen Länder die Chance sich mit anderen Politikern aus anderen Ländern auszutauschen. Man tauschte sich über gemeinsame Interessen aus und begann Allianzen für die am nächsten Tag folgenden Verhandlungen zu schmieden. Abgeschlossen wurde dieser aufregende und lehrreiche Tag durch eine spannende Nachrichtensendung der beiden Reporter.

Am zweiten Tag des Planspiels wurden dann die Verhandlungen geführt, die am Vortag von den Vertretern der einzelnen Länder vorbereitet wurden. Zunächst wurde in einer großen Runde mit allen Teilnehmern eine Diskussion abgehalten, in der die Ziele der Staaten bereits klar wurden. Nach einer knappen Stunde wurde die Diskussionsrunde gleichmäßig aufgeteilt. Der eine Teil befasste sich mit der dem Thema Frieden und Sicherheit innerhalb der UN-Saaten, während der zweite Teil über den Klimaschutz diskutierte.  Die Teilnehmer nahmen nun die Rolle der Staatsoberhäupter oder Minister des zu vertretenden Landes ein, besonders hilfreich hierbei waren die am Vortag ausgeteilten Rollenprofile und Argumente des jeweiligen Landes oder der Person.  Obwohl die Argumente mitsamt Begründung schon vorgefertigt waren, war es dennoch schwierig, die Argumente in der Diskussion einzubringen und dabei natürlich in der Rolle zu bleiben. Diskutiert wurde dabei um die genaue Formulierung mehrerer Artikel, entweder zum Thema Frieden und Sicherheit in den UN Staaten oder den gemeinsamen oder gerade nicht gemeinsamen Klimaschutz. Da so viele verschiedene Länder und dadurch verschiedene Interessen bei den Verhandlungen vertreten waren, war es wirklich schwierig, einen guten Kompromissvorschlag zu formulieren, denn die Artikel sollten am Ende natürlich von allen anwesenden Staatsoberhäuptern unterschrieben werden.

Über den Verlauf der Debatten wurde immer wieder mit Hilfe von selbstproduzierten Nachrichten informiert, damit auch alle Teilnehmer immer auf dem aktuellen Wissensstand waren.  Doch wie es auch bei echten UN-Debatten sein kann, beeinflusste eine fiktive Nachricht, dass es zu einem terroristischen Anschlag gekommen war, den Verlauf der Debatte über Frieden und Sicherheit und zwang die Teilnehmer zum sofortigen Handeln.

Am Ende des Planspiels konnte die Gruppe mit dem Thema Frieden und Sicherheit nicht zu allen Artikeln einen geeigneten Kompromiss finden, da die Zeit zu knapp bemessen war. Das ist aber nicht zu auffallend, da auch richtige UN-Versammlungen länger als nur ein paar Stunden tagen. Die Debattierenden der Diskussion über Klimaschutz könnten zwar alle zu besprechenden Artikel einen geeigneten Kompromiss finden, dennoch weigerten sich die Vertreter der USA, diesen zu unterschreiben, was durchaus der Realität entspricht. Mit der Überreichung der Teilnahmeurkunden endete das zweitägige Planspiel.

Abschließend wurde nur positiv über das Planspiel gesprochen. Viele Teilnehmer beschreiben die Veranstaltung als informativ und lehrreich. Es sei zwar etwas anstrengend gewesen, aber im Endeffekt habe sich die Teilnahme gelohnt. Persönlich können wir uns da nur anschließen. Im Rahmen das Planspiel hat man sehr viel Neues über die UN erfahren. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Teilnehmer in Form des Infotreffens gemeinsam auf denselben Wissensstand gebracht wurden, denn beim letzten Planspiel konnte man sich durch mangelndes Vorwissen nicht besonders gut einbringen. Alles in Allem kam das Planspiel gut an und die Teilnahme kann eigentlich nur weiterempfohlen werden.

Lena Frank und Klara Schaffert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner