Schüler üben Fremdsprache und entschlüsseln Geheimsprachen in Tourcoing

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Am Donnerstag, dem 28.März starteten 20 Schüler der Martin-Luther-Schule Rimbach früh morgens nach Tourcoing, einer Stadt im Norden Frankreichs, auf eine ganz besondere Reise. Es war der zweite Teil des Frankreichaustauschs zwischen dem Collège St. Thomas in Tourcoing und dem Collège Charles de Foucauld in Ronq und unserem Gymnasium. Begleitet wurden die Schüler während der fünf Tage in Frankreich von ihrer  Französischlehrerin Anette Wissel und ihrem besonders frankophilen Mathematik- und Geschichtslehrer Dr. Arne Burmeister. Das besondere an der Reise war, dass alle Schüler zwar gemeinsam am Freitag und am Montag dieselben Ausflüge unternahmen, die Schüler am Wochenende je nach Engagement und Großzügigkeit ihrer Gastfamilie ein unterschiedliches Programm erlebten. Eine Schülerin verbrachte mit ihrer Austauschpartnerin einen Tage im Eurodisneyland. Zwei Schüler waren mit ihren Austauschpartnern in Paris. Viele waren mit ihren Gastgebern am Meer. Einige gingen auch in einen Indoor-Spielplatz, wo sie mit ihren Austauschpartnern Lasertag spielten und Trampolin sprangen.

Nach dem ersten Abend mit der Gastfamilie gab es viel zu erzählen, als sich die Gruppe am Freitagmorgen im Pausenhof der katholischen Schule Collège St.Thomas traf. Nach einer kurzen Begrüßung durch drei französische Deutschlehrer, machte sich die Gruppe auf den Weg nach Villeneuve d’Ascq, zunächst mit der Straßenbahn, dann mit der U-Bahn. Diese Metro im Großraum von Lille ist eine der wenigen U-Bahnen in Europa, die ohne Fahrer betrieben wird. Davon waren viele der Schüler fasziniert.

In Villeneuve d’Ascq führt ein Spaziergang die Gruppe vorbei am Stadion Pierre Mauroy, das Platz für 50.000 Menschen bieten kann. Dann machte die Schüler und Lehrer eine Mittagspause an einem Einkaufszentrum. Am Nachmittag ging sie zunächst in das Mitmachmuseum „Forum des Sciences“. Sie nahmen an einem Workshop zum Thema Kryptographie teil, bei dem sie in kleinen Gruppen in verschiedenen Experimenten verschiedene Verschlüsselungstechniken entdeckten, z.B. das Morsealphabet oder Geheimschriften, bei denen die Buchstaben vertauscht worden waren.  Bei einer Station haben die Schüler einen Ausschnitt aus dem Film „Ein streng geheimes Leben“ über den Mathematiker Alan Turing gesehen, der u.a. während des Zweiten Weltkrieges einen Maschine entwickelte, die Geheimcodes knacken konnte. Danach ging es zum Bowling, wo ein paar  Schüler ein herausragendes Talent in diesem Sport beweisen konnten.

Am Montag führte dein Ausflug die Schüler nach Lille. Dort entdeckten sie in Kleingruppen die Stadt mit Hilfe einer Stadtrallye. Es waren Fragen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu beantworten, z.B. das schmalste Haus von Lille, das nur etwa zwei Meter breit ist. Am Dienstagmorgen fuhren die Schüler wieder zurück in die Heimat.

Einiges hatte sich seit Donnerstag verändert, drei Schülerinnen waren ein Jahr älter geworden, alle hatten neue, hoffentlich bereichernde Erfahrungen gesammelt. Die Gruppe dankt dem französischen Deutschlehrer Patrick Blondel, der den Austausch inklusive der Ausflüge für die Gruppe organisiert hatte. Da er selbst als Schüler an einem Austausch teilgenommen hatte und dies als positive Erfahrung verbucht hatte, will er gerne Schülern diese Erfahrung auch ermöglichen. Für ihn war die Teilnahme an einem Austausch damals noch keine Selbstverständlichkeit. Er zögerte zunächst, seinen Vater zu fragen, ob er im Rahmen des Austauschs einen deutschen Schüler zu Hause aufnehmen durfte, da sein Vater als Soldat im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte und daher Ressentiments gegenüber den Nachbarn rechts vom Rhein hatte.

Anette Wissel

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