„Endlich! Mein erstes richtiges Konzert! Live!“, freute sich ein Schüler der Unterstufe, als er vom Wandelkonzert der Martin-Luther-Schule erfuhr, an dem er teilnehmen durfte. Nach zwei Jahren Pause im Zuge der Coronapandemie fand Anfang Juli das beliebte Sommerkonzert in Rimbach wieder statt.
Während dieser langen Unterbrechung gab es im schulischen Kontext leider keine großen musikalischen Veranstaltungen und für die muszierenden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums keine Gelegenheit, in ihren Musikgruppen vor Publikum aufzutreten. Daher waren Motivation und Vorfreude der jungen Musikerinnen und Musiker dieses Jahr besonders groß, ihr Können in den zahlreichen musikalischen Arbeitsgemeinschaften zu Gehör zu bringen – für ihre Familien und alle begeisterten Musikfreunde, an verschiedenen Orten im Schulhaus und auf dem Schulhof.
Erstmals dabei waren unsere „Kleinen“ aus den Praxisklassen der Unterstufe und zeigten, dass das gemeinsame Musizieren mit entsprechendem Unterricht schon nach kurzer Zeit ansprechende Ergebnisse bringen kann. Die Streicherklassen 5 und 6 hatten sich zusammengetan und bildeten damit ein Streichorchester, bei dem jedes Kind nach seinen Fähigkeiten einen passenden Part bekam. Die Bläserklasse 5 spielte einen Zyklus aus kurzen, bekannten Liedern mit dem Titel „Der große Auftritt“, die die Zuhörer auch zum Mitsummen einluden, direkt gefolgt von der Bläserklasse 6 mit einem Sortiment aus Spirituals und anderen amerikanischen Melodien. Stellvertretend für die Schwerpunktklassen der Mittelstufe stellte die Musikklasse 8 ihre Unterrichtsergebnisse des vergangenen Schuljahres vor, u.a. eine Bearbeitung von Schostakowitschs berühmtem Walzer Nr. 2.
Die Streicher-AG bot sphärische Klänge mit Gustav Holsts „Jupiter“ und entführte dann musikalisch mit „May ist be“ in die fantastische Welt J.R.R. Tolkiens. Groovy wurde es bei der Rhythmik-AG, die „Booma Bossa“, ein Stück mit Boomwhackers und Percussion von D. Biedermann / M. Junker, zu Gehör brachte. Die Instrumental-AG präsentierte das Vivaceaus „Palladio“ von K. Jenkins, ein Arrangement des weniger bekannten dritten Satzes.
In den Ensembles der Oberstufe bot sich für die Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit, ihrer Schule musikalisch Lebwohl zu sagen. Das Bläserensemble eröffnete das Konzert mit einem Medley von beliebten Glenn-Miller-Melodien und setzt mit „We are the Champions“ von Freddy Mercury das Motto für die Abiturienten um. Unter neuer Leitung spielte die Bigband die mitreißenden Stücke „Rock you like a hurricane“ und „The bare necessities“, auch dies ein letzter möglicher Auftritt für die Abiturienten. Das Vokalensemble hatte das Ständchen „Zögernd leise“ von Franz Schubert für Solistin und Frauenchor ausgewählt. Solistin war Emma Kindinger (Bundessiegerin Jugend musiziert in der Kategorie Liedgesang 2021), am Klavier begleitete Alexandro Agopyan (Preisträger im Landeswettbewerb 2021), beide gehören zum diesjährigen Abiturjahrgang. Aus aktuellem Anlass wurde anschließend „Hebe deine Augen auf“, das Engelterzett aus „Elias“ von Mendelssohn Bartholdy vorgetragen, damit verbunden der eindringliche Wunsch nach Frieden. Auf eine Reise zurück in die 80er Jahre brach der Oberstufenchor auf, und zwar in den Tanzfilm „Dirty dancing“; den Song „Time of my Life“ hatten sich die Abiturientinnen und Abiturienten ausgesucht – passenden zu ihrem diesjährigen Abi-Thema. Das Orchester schloss das Konzert mit Filmmusik. Zunächst verabschiedeten sich mit „Schindlers Liste“ Elias Wiemann-Kleefoot (Preisträger im Landeswettbewerb 2021) und Isabell Terporten musikalisch mit ihren Violin-Solo-Parts. Den schwungvollen Abschluss bildete dann das große Orchester mit Elmer Bernsteins Musik zum Western „The Magnificent Seven“.
Zahlreiche Zuschauer besuchen Sie die Stationen der einzelnen Ensembles im Viertelstundentakt und verweilten dort, um die Beiträge der jeweiligen Gruppe mitzuerleben. Ein Laufzettel mit den Programmpunkten und Wegweisern begleitete sie bei der bewegten und bewegenden Veranstaltung. Zur Stärkung konnten sie sich zwischen den Darbietungen mit Getränken und Kleinigkeiten zum Essen versorgen; der Jahrgang 12 sorgte in inzwischen guter Tradition für das leibliche Wohl. Die musizierenden Schülerinnen und Schüler sowie die Musiklehrerinnen und Musiklehrer der MLS hatten viel Freude daran, vor ihren Mitschülern, Lehrern, Verwandten und Freunden zu spielen und zu singen. (ENG)