Die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen der Martin-Luther-Schule erhalten Medienerziehung in Form von einige Wochen andauerndem Nachmittagsunterricht, um Sie unter anderem für Themen des Jugendmedienschutzes zu sensibilisieren. Themen in diesen Doppelstunden sind zum Beispiel: Privatsphäre/Datenschutz, sichere Passwörter, Bildrechte, soziale Netzwerke (insbesondere WhatsApp und entsprechende Regeln), Cybermobbing, Verhalten im Netz sowie die Problematisierung von Nutzerverhalten (Freizeitgestaltung, Sucht).

Während der Besuch der Computer-AG der Unterstufe, der natürlich ebenso wie der Informatik-Unterricht in Klasse 6 ebenfalls zu einer größeren Medienkompetenz beiträgt, freiwillig ist, werden in Klasse 6 und 7 dann o.g. Themen an einem Projekttag zum Jugendmedienschutz fortgeführt. Dieser Projekttag wird von den Medienscouts des WU „Digitale Medien“ geleitet.
Im WU „Digitale Medien“ in den Klassen 9 und 10 findet in Klasse 9 neben weiteren Themen eine Sensibilisierung im Sinne des Jugendmedienschutzes statt. Die mit einer erweiterten Medienkompetenz ausgestatteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WU werden dann in Klasse 10 zu sog. Medienscouts ausgebildet, die wie erwähnt die sechsten und siebten Klassen schulen und außerdem auch grundsätzlich bei Problem bereitstehen.

Für einen angemessenen Umgang mit digitalen Endgeräten in der Oberstufe, in der unsere Schülerinnen und Schüler in entsprechenden Bereichen der Schule derartige Geräte nutzen dürfen, existiert unsere sog. Netiquette, die Regelungen und Verhaltensweisen vorgibt.

Im Folgenden erlauben wir uns für Eltern jüngerer Schülerinnen und Schüler einige Hinweise und Empfehlungen zum Umgang mit Handys bzw. Smartphones:

Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, dass es seitens der Schule keinen Grund gibt, warum Kinder überhaupt ein Handy mitbringen sollten, da im Sekretariat in dringenden Fällen telefoniert werden kann. Zudem ist den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5-10 die Nutzung von Handys auf dem Schulgelände ohnehin untersagt.

Im Zweifelsfall genügt sicherlich auch ein einfaches Tastenhandy, mit dem man telefonieren und SMS schicken kann, das aber nicht den gleichen Stressfaktor für Kinder mit sich bringt wie ein einem Minicomputer gleichkommendes Smartphone mit Internetzugang, das den Kindern bei unbedachter Nutzung Zugriff auf äußerst problematische, gerade auch jugendgefährdende Inhalte eröffnet; nicht zuletzt erzeugt bereits die Nutzung einfacher Messenger-Dienste wie WhatsApp häufig große Probleme.

Medienpädagogen empfehlen den Besitz eines Smartphones mit frühestens 12 Jahren, ist doch ein Smartphone mit Internetzugang kein Kinderspielzeug, sondern ein mächtiges Werkzeug, mit dem man sich und anderen schwere psychische Verletzungen zufügen kann. Die Reife zur bewussten und verantwortungsvollen Nutzung dieser Technik können jüngere Kinder schon aus entwicklungspsychologischen Gründen noch gar nicht besitzen.

Wir können und wollen Sie mit diesen Zeilen keinesfalls bevormunden, die Entscheidung liegt selbstverständlich allein bei Ihnen, aber zum Wohl Ihres Kindes möchten wir Ihnen folgende Empfehlungen ans Herz legen:

  • Gestatten Sie ein Smartphone im besten Fall erst mit ca. 13 Jahren, mobilen Internetzugang (Flatrate) deutlich später.
  • Beobachten Sie, was Ihr Kind mit dem Smartphone macht und wie viel Zeit (die dann für wertvollere Aktivitäten fehlt) es damit verbringt.
  • Beim Essen, bei Hausaufgaben und insbesondere bei Nacht im Kinderzimmer sind Handys tabu. (Andernfalls ist Schlafmangel garantiert – laut einer Umfrage unter Siebtklässlern laufen an Wochentagen über Nacht durchschnittlich ca. 500 Nachrichten in WhatsApp-Klassengruppen auf, viele Fünftklässler erhalten ebenso viele Nachrichten pro Tag!)
  • Seien Sie Vorbild – in Umfragen geben 75 % der Kinder an, genervt von der Handynutzung ihrer Eltern zu sein!
  • Schließen Sie für Ihr Kind keinen Handyvertrag ab, sondern kaufen Sie eine Prepaidkarte. Das begrenzt u.a. auch Abzocke mit Abofallen und Premiumnummern sowie Missbrauch, falls das Handy verloren geht oder gestohlen wird.
  • Lassen Sie vom Anbieter eine Drittanbietersperre einrichten. Das kostet nichts und schützt vor diversen Kostenfallen.
  • Erhöhen Sie das Taschengeld um ein paar Euro und lassen Sie Ihr Kind die Kosten für die Prepaidkarte selbst tragen, damit es einen bewussten Umgang mit dem Handy erlernt.

Falls Ihr Kind Ihnen mit dem Argument „Alle anderen haben das“ Druck und ein schlechtes Gewissen macht: Sorgen wegen Ausgrenzung oder Mobbing, falls Ihr Kind kein Smartphone besitzt, müssen Sie sich definitiv nicht machen. Solche Probleme hatten schon immer ganz andere Ursachen als Markenkleidung oder andere Statussymbole. Wir können unseren Kindern nicht mit einem schicken Smartphone 150 Gramm Anerkennung und Selbstvertrauen in die Hand drücken.

Wenn Ihr Kind bereits über ein Smartphone verfügt, informieren Sie sich bitte, wie Sie es mit einer Kinderschutz-App kindersicher machen können. Ihr Kind sollte nicht die Möglichkeit haben, selbständig Apps auf seinem Handy zu installieren, Sie als Eltern sollten allein das Passwort dafür kennen, damit Sie sich jede App, die das Kind installieren möchte, gemeinsam ansehen können.

Empfehlenswert in dieser Hinsicht ist auch der „Handynutzungsvertrag für Kinder“ (auf www.medien-sicher.de). Darin finden Sie wichtige Aspekte, die man mit seinem Kind unbedingt besprechen muss, bevor es ein Smartphone bekommt. Auf der Seite www.medien-sicher.de von Medienpädagoge Günter Steppich, auf dessen Empfehlungen wir hier auch zurückgreifen, finden Sie noch weitere Informationen zu diesem Thema; empfehlenswert ist außerdem die EU-finanzierte Seite www.klicksafe.de, die vielfältige Informationen und Materialen bereithält.

Bei Fragen oder Informationsbedarf bzgl. des Jugendmedienschutzes wenden Sie sich bitte an Herrn Gärtner.

Einen Bericht zum Unterricht „Umgang mit Medien“ finden sie auch hier

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner