Kollegen in den Ruhestand verabschiedet

Allgemein

Ein Fremdsprachengenie und ein „Rocker“ hinterlassen Lücken

Wenn nach den Sommerferien das neue Schuljahr beginnt, werden zwei langjährige Lehrkräfte der Rimbacher Martin-Luther-Schule nicht mehr im Lehrerzimmer anzutreffen sein und eine große Lücke hinterlassen. Im Rahmen der Gesamtkonferenz zum Schuljahresabschluss wurden Jutta Meyer und Hans-Jürgen Breitwieser in den Ruhestand verabschiedet.

Jutta Meyer unterrichtete die Fächer Englisch und Französisch. „Ich kenne niemanden mit einem so großen Wortschatz in den Fremdsprachen“, sagte Schulleiterin Beate Wilhelm in ihrer Würdigung. Die Neu-Ruheständlerin wurde in Offenbach geboren und begann nach ihrem Abitur im Jahr 1973 ihr Studium an der Universität Gießen. 1978 begann sie ihr Referendariat an der MLS. Nach der Geburt ihres ersten Kindes trat sie 1980 ihre erste Stelle als Studienrätin in Büdingen an, doch im Jahr 1982 zog es sie zurück in den Odenwald. Seitdem unterrichtete sie – mit Ausnahme der Zeit nach der Geburt ihres zweiten Kindes – ununterbrochen am Weschnitztaler Gymnasium. Für ihr Engagement bezüglich des Ausbaus des Sprachenangebots und aller Austauschaktivitäten wurde sie 2003 zur Oberstudienrätin befördert. In ihrer Dienstzeit begleitete sie zahllose SchülerInnen zum Abitur und schaffte es, die Freude an beiden Fremdsprachen zu vermitteln. Gerade die Austausche genossen bei ihr stets einen hohen Stellenwert. Kein Wunder also, dass sie auch immer als großzügige Gastgeberin für AustauschlehrerInnen und auch -schülerInnen zur Verfügung stand. Auch das Gastlehrerprogramm mit dem St. Olaf-College in Minnesota war ihr immer ein besonderes Anliegen. Die beliebte und versierte Pädagogin sei ein „Vorbild an Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein“, wie Schulleiterin Wilhelm betonte. Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft, Verlässlichkeit und Großzügigkeit seien bei Jutta Meyer nicht nur leere Worte, sondern all das habe sie in bester Weise vorgelebt. Bei allem, was ihre berufliche Tätigkeit betrifft, habe immer das Wohl der SchülerInnen oberste Priorität genossen.

Die Musik ist die Leidenschaft von Hans-Jürgen Breitwieser. „Hennes“, wie er von allen nur genannt wird, ist leidenschaftlicher Blues- und Rockgitarrist. Nicht zuletzt die Musik dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Biologie- und Sportlehrer sowohl beruflich als auch privat junggeblieben ist. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass der Neu-Ruheständler sogar seinen Dienst um ein Jahr verlängerte und nun mit fast 66 Jahren erst das Pensionärsdasein antritt. Der aus Hoxhohl stammende Pädagoge machte 1971 in Darmstadt sein Abitur und begann im Anschluss ein Studium der Fächer Biologie und Sport in Darmstadt. Ursprünglich war sein Plan, ein Studium der Sportmedizin anzuhängen, doch 1977 begann er doch sein Referendariat an einer Oberstufenschule in Dieburg. Seinen Schritt, doch den Lehrerberuf zu wählen, habe er letztlich nie bereut. 1979 kam Breitwieser an die MLS. 2001 wurde er für sein Engagement im Bereich der Suchtprävention und -beratung sowie für das Aufstellen eines Präventionskonzepts, das bis heute prägend ist, zum Oberstudienrat befördert. Mit diesem Bereich, für den sich der Lehrer, der zu den SchülerInnen stets ein freundschaftliches und unverkrampftes Verhältnis pflegte, leistete er einen wesentlichen Beitrag für das Zertifikat „Gesunde Schule“, mit dem sich die MLS schmücken darf. Breitwieser war stets ein Lehrer an der MLS, dem sowohl von Schüler- als auch von Kollegenseite großes Vertrauen entgegengebracht wurde. Sensible Gespräche hatte er im schulischen Krisenteam, wo er stets als wertvoller und kompetenter Ansprechpartner fungierte, ebenso zu führen wie als langjähriges Mitglied des Schulpersonalrats. Wilhelm bezeichnete ihn als „Mensch mit hohem Wiedererkennungswert“, wobei sie etwa sein häufig unkonventionelles Verhalten und seinen „sportlich-federnden Schritt“ anführte. Ein Mann für den Anzug sei er niemals gewesen, eher für lässige Jeans und die Lederjacke, die für ihn ein Erkennungsmerkmal gewesen seien. Ein Markenzeichen sei auch seine durchweg ungebremste kindliche Freude am Unterrichten gewesen. Geradezu legendär sei dabei der „Bienentanz“ des schülerfreundlichen Pädagogen.

 

 

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner