Ein erwartungsvolles Murmeln und leises Tuscheln, dazu viele freudige Gesichter prägten am vergangenen Dienstag die bis auf den letzten Platz besetzte Mensa der Martin-Luther-Schule in Rimbach. 149 neue Sextanerinnen und Sextaner sowie ihre Familien waren zusammengekommen, um die Einschulung und damit den Beginn eines neuen Lebensabschnitts zu feiern.

Eröffnet wurde die Feier durch die Concert Band unter der Leitung von Martin Vogel, die mit Filmmusik aus „Pirates of the Caribbean“ und „Star Wars“ für eine festliche Stimmung sorgte. Im Anschluss begrüßte Schulleiter Frederik Weis die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler und ihre Familien herzlich.

In seiner Ansprache wies er zunächst auf eine besondere Neuerung hin: Pünktlich zum Schuljahresbeginn sei nach jahrzehntelanger Planung der neue Bahnhaltepunkt „Rimbach Schulzentrum“ fertiggestellt worden. Weis zog einen Vergleich zur bekannten Geschichte von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer. Wie Jim und Lukas mit ihrer Lokomotive Emma auf Entdeckungsreise gingen, so stiegen nun die neuen Schülerinnen und Schüler in ihren „Schulzug“ ein – eine Fahrt, die viele Stationen bereithalte. Niemand fahre an der MLS allein, betonte Weis, sondern immer gemeinsam mit Mitschülerinnen, Mitschülern, Lehrkräften und Eltern. Auch auf den Scheinriesen Herr Tur Tur nahm er Bezug: Dinge könnten zunächst größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit seien – so wie der erste Schultag am Gymnasium. Schritt für Schritt würden die neuen Schülerinnen und Schüler merken, dass das zunächst Riesige überschaubar und machbar werde. Selbst aus schwierigen Momenten, etwa einer schlechten Note oder einem Streit, könne am Ende etwas Gutes erwachsen. Weis schloss mit dem Wunsch, dass die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler mutig, neugierig und mit Freude in ihr Abenteuer starteten.

Musikalisch griff der Unterstufenchor unter der Leitung von Stefanie Englert diese Botschaft auf und vermittelte mit den Liedern „Go the Distance“ und „In Sekunden auf Hundert“ Zuversicht und Aufbruchsstimmung. Schulpfarrer Daniel Fritz stellte in seiner Ansprache eine Verbindung zur Romanreihe „Die Chroniken von Narnia“ her: Wie die Hauptfigur dort durch eine Schranktür in eine neue Welt trete, so eröffne auch die Schule eine Tür, hinter der sich Neues und Abenteuerreiches verberge. Er knüpfte an den vorangegangenen Einschulungsgottesdienst an, in dem das Motiv der Füße im Mittelpunkt gestanden hatte – Füße, mit denen man sich wie Abraham auf den Weg ins Unbekannte mache und dabei neue Standpunkte gewinne.

Auch Unterstufenkoordinator David Katzer begrüßte die Anwesenden. Mit Blick auf den neuen Bahnhaltepunkt „Rimbach Schulzentrum“ betonte er, dass kaum eine andere Schule über eine derartige Besonderheit verfüge. Mit der Regionalbahn lasse sich nicht nur die Umgebung erkunden, viele Schülerinnen und Schüler entwickelten mit ihrem Maxx-Ticket auch ein Stück Eigenständigkeit.Den Beginn an der Martin-Luther-Schule verglich Katzer mit einem großen Bahnhof, an dem täglich Hunderte von Menschen zusammenkämen. Damit ein solcher Ort nicht im Chaos ende, brauche es klare Fahrpläne – in der Schule seien dies die Stundenpläne. Die Reise durch die Schulzeit verlaufe, so Katzer, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten: Manche steuerten ihre Ziele wie ein ICE schnell und direkt an, andere nähmen gemächlichere Züge, die öfter anhielten und Umwege machten. Beides sei möglich, wichtig sei, den eigenen Antrieb zu finden, der einen voranbringe. Auch von Fahrplanänderungen bleibe eine Schule nicht verschont. Lehrkräfte könnten erkranken, Unterricht könne entfallen. Ein Zug falle jedoch nie gänzlich aus, da stets für Ersatz gesorgt werde. Besonders eindrücklich verglich Katzer das Lernen mit einer Fahrkarte. Wer Tag für Tag kleine Lernschritte gehe, habe sein Ticket stets bei sich und könne die Reise entspannt antreten. Wer dagegen erst kurz vor einer Prüfung versuche, alles nachzuholen, müsse die Fahrkarte hastig lösen und stehe unter Druck. Gleichwohl gebe es immer neue Chancen: Auch wer einmal ohne Ticket unterwegs sei, finde bald einen Zug, auf den er wieder aufspringen könne.Katzer schloss mit den besten Wünschen für die neuen Schülerinnen und Schüler: Sie sollten neugierig und offen für Neues sein, kleine Etappenziele anstreben und darauf vertrauen, dass Eltern und Lehrkräfte alles daransetzen würden, sie dabei zu unterstützen, die Weichen richtig zu stellen.

Im Namen der Schülerschaft hießen Mathilda Rodrigues, Lara Meister und Jonte Lammers die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler willkommen. Sie stellten insbesondere die Arbeit der Jugend-SV für die Klassen 5 bis 7 vor und warben für engagierte Mitarbeit.

Nach den Beiträgen und Grußworten folgte die Einteilung in die fünf neuen Klassen. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer Nadine Bein (5a), Tilo Walz (5b), Sophie Westerhoff (5c), Ole Klinger (5d) und Thomas Schöttker (5e) nahmen ihre Schülerinnen und Schüler in Empfang. Nach ersten gemeinsamen Kennenlernaktivitäten endete der Tag mit einem Fototermin, der den Beginn eines neuen Schulkapitels festhielt.

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