Wie lange braucht ein Zug, um aus voller Fahrt zum Stehen zu kommen? Und wie verhält man sich richtig im Schulbus? Auf diese und viele weitere Fragen erhielten die Schülerinnen und Schüler der neuen fünften Klassen beim diesjährigen Sicherheitstag an der Martin-Luther-Schule (MLS) Antworten.
Mit dem Wechsel an das Gymnasium verändert sich der tägliche Schulweg erheblich – viele Kinder nutzen jetzt Bus und Bahn, um zur Schule zu gelangen. Um sie gut auf diese neue Herausforderung vorzubereiten, standen beim Sicherheitstag die Verkehrssicherheit und das korrekte Verhalten im öffentlichen Nahverkehr im Vordergrund.Die MLS erhielt dabei Unterstützung von Janina Sittner und Ronald Wachsmuth von der Deutschen Bahn, Herrn Fabian vom Busunternehmen Rothermel und Salim Ankur der Bundespolizei Frankfurt, die für die Sicherheit an Bahnanlagen und Bahnhöfen zuständig ist.
Gemeinsam mit ihren Klassenlehrkräften und begleitet von ihren Klassenpatinnen und -paten aus dem zehnten Jahrgang reisten die Fünftklässler nach Weinheim. Dort beobachteten sie in kurzer Zeit eine beeindruckende Vielfalt an Zügen – vom Regionalexpress bis zu langen Güterzügen, die mit hoher Geschwindigkeit am Bahnsteig vorbeidonnerten. So wurde schnell deutlich, wie stark der Luftdruck und der Sog eines vorbeifahrenden Zuges sind und warum es wichtig ist, ausreichend Abstand zur Bahnsteigkante zu halten.Die Mitarbeitenden der Deutschen Bahn erläuterten anschaulich, wie man sich am Bahnhof verhalten sollte, wo Gefahren lauern und warum Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme unerlässlich sind.Auf dem Rückweg nach Rimbach ging es mit dem Bus. Herr Fabian zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie wichtig das angemessene Verhalten im öffentlichen Verkehr ist. Aspekte wie das Sitzenbleiben während der Fahrt, das sichere Abstellen des Ranzens und ein ruhiges Ein- und Aussteigen wurden thematisiert.
Zurück in der Schule erklärte Salim Ankur von der Bundespolizei eindrucksvoll, welche Kräfte bei einem Zug wirken und warum es einen erheblichen Unterschied macht, ob ein Auto oder ein tonnenschwerer Personenzug bremsen muss: Ein Zug, der mit 160 km/h fährt, benötigt etwa 1.000 Meter, also rund einen Kilometer, um zum Stillstand zu kommen — viel zu lange, um rechtzeitig vor einer Person oder einem Hindernis auf den Gleisen anzuhalten.Zudem wurde die Gefahr durch die 15.000 Volt führende Oberleitung behandelt. Diese muss nicht einmal berührt werden – bereits die Annäherung kann zu einem tödlichen Stromüberschlag führen. Anhand des Films „Olis letzte Chance“ regte Salin Ankur von der Bundespolizei ein Gespräch über die möglichen Gefahren im Bahnverkehr und an Bahnanlagen an. Ein spannendes Quiz rundete den Vortrag ab, bevor er sich den vielen neugierigen Fragen der Kinder zur Polizeiarbeit und Verkehrssicherheit stellte.
Koordiniert wurde der Sicherheitstag auf Seiten der MLS von Andreas Kalina. Wie in den Jahren zuvor waren die Schülerinnen und Schüler sehr zufrieden mit dem Tag und gingen nicht nur mit vielen neuen Eindrücken, sondern auch mit einem deutlich besseren Gefühl für ihre Sicherheit auf dem Schulweg nach Hause.